163
zieht die Halbinsel von Norden nach Süden, fällt nach Westen steil
ins Meer, nach Osten allmählich in das schwedische Tiefland ab. Die
Flüsse (Elfe genannt) entspringen meist aus Seen und münden größ-
tenteils in die Ostsee. Große Seen sind der Wenern-, Wettern-
und Mälar-See. Die Gebirge sind reich an Metallen, die Abhänge
an Nadelwäldern, die Buchten an Fischen, die Ebenen an Getreide,
Lappland an Renntieren. Die schwedische Hauptstadt ist Stock-
holm, in herrlicher Lage am Mälar-See, die norwegische Christiania.
7. Das Königreich Großbritannien und Irland ist die erste
Handels- und Seemacht der Erde und die Beherrscherin der Meere,
ein Jnselreich im Nordwesten von Europa. Es besteht aus den beiden
großen Inseln Großbritannien und Irland und vielen umlie-
genden kleinen. An Fläche steht es Preußen nach, übertrifft es aber
an Bevölkerung. Umspült wird es von dem atlantischen Ozean und
der Nordsee. Die beiden großen Inseln sind durch die irische See
getrennt. Von Frankreich trennt es der Ärmelkanal und der enge
Meerespaß zwischen Dover und Calais (spr. Kalläh). Der nörd-
liche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der südliche Eng-
land. Das Meer dringt in breiten, tiefen Busen von Osten und
Westen ins Land; die Küste ist reich gegliedert und hat überall die
Anlegung von Häfen ermöglicht; über 100 Häfen zählt das Land. —
Der Süden und Osten von Großbritannien ist Tiefland, der Norden
und Westen Bergland. Irland ist größtenteils Tiefland. Die Flüsse
haben keinen langen, aber einen ruhigen Lauf und erweitern sich an
den Mündungen zu Meerbusen. Große Schiffe können vermittelst
der Flut ins Innere des Landes gelangen. Außer den Flüssen hat
England ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen. Der wich-
tigste Fluß ist die Themse. — Die Äcker werden mit Sorgfalt
bebaut, die Wiesen sind unvergleichlich grün; darauf weidet prächtiges
Vieh. Ein sehr großer Reichtum von Eisen und Kohlen findet sich
in dem Lande. Nirgends giebt es mehr Fabriken aller Art, nirgends
mehr Schisse und regeren Handel. — Die Engländer und Schotten
sind meist evangelisch, die Irländer meist katholisch.
Die Hauptstadt Englands ist London mit 4 Millionen Ein-
wohnern, Schottlands Edinburgh, Irlands Dublin. Die größten
Häfen sind nach London Liverpool (spr. Liwerpul) und Bristol,
die größten Fabrikstädte Birmingham (in Metallwaren), Manchester
(spr. Münntschestr) (in Baumwollenwaren) und Glasgow (in beiden).
8. Die Königreiche Spanien und Portugal nehmen die Py-
renäen-Halbinsel im Südwesten Europas ein, und zwar Portugal
den südwestlichen Teil, Spanien das übrige. — Die vierseitige Halb-
insel hat die Größe Deutschlands, aber nur die Hälfte seiner Bevölke-
rung. Auf Portugal kommt etwa % von Land und Leuten. Die
Halbinsel ist von dem atlantischen Ozean und dem mittelländischen
Meere umspült, im Norden durch den unwegsamen Gebirgswall der
11»
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Wettern- Lappland Mälar-See Christiania Irland Europa Irland Nordsee Frankreich Dover Schottland Irland England Englands London Schottlands_Edinburgh Irlands_Dublin London_Liverpool Bristol Glasgow Spanien Portugal Europas Spanien Deutschlands
174
E. Geschichtliche s.
233. Grass an das
Gegrüfst, du Land der Treue,
du deutsches Vaterland!
Froh leist ich dir aufs neue
den Eid mit Mund und Hand.
Gegrüfst, du Land der Treue,
so reich an Korn und Wein!
O Wonne sonder Reue,
dein eigen stets zu sein!
deutsche Vaterland.
Gegrüfst, du Land der Treue,
mit Eichen frisch und grün!
O gieb, dass ich mich freue,
noch lang* an deinem Blüh'n!
Gegrüfst, du Land der Treue,
so stark in Zeit und Not!
Begehrst du mein, so scheue
ich Qualen nicht und Tod.
Gegrüfst, du Land der Treue,
das mir das Leben gab!
Von deinen Eichen streue
ein Blatt nur auf mein Grab!
234. Die alten Deutschen.
Um die Zeit der Geburt Christi war unser Deutschland
noch ein sehr rauhes, unwirtliches Land. Dichter Urwald bedeckte
den größten Teil des Bodens, und die gewaltigen Eichen, Buchen
und Tannen, aus denen er bestand, ließen die Strahlen der
Sonne nicht durchdringen und das Erdreich erwärmen und ab-
trocknen. Daher war das Land weit sumpfiger, rauher und un-
fruchtbarer als jetzt. Edle Obstarten und Weintrauben konnten
nicht gedeihen. Die gewöhnlichen Ackerfrüchte waren Gerste und
Hafer; auch wurde starker Flachsbau getrieben. Grasreiche Wei-
den nährten Rinder und Pferde in Menge; Viehbesitz war des
Deutschen einziger Reichtum. Im Dickicht der Wälder hauseten
viele wilde Tiere: Wölfe, Bären, Elentiere und riesige Auer-
ochsen, Städte gab es nirgends im Lande; denn so enges Zu-
sammenleben dünkte dem Volke beschwerlich. Es lebte in Dörfern
und einzelliegenden Höfen; Hütten aus Holz und Lehm, mit
Schindeln oder Stroh gedeckt, dienten ihm zur Wohnung.
Die alten Deutschen waren ein herrlicher Menschenschlag.
Groß und kraftvoll war ihr Körper, breit ihre Brust, ihr Auge
blau, ihr Haar goldgelb und lang herabfallend. Ihr ganzer
Sinn ging auf Kampf und kühne Thaten. Von Jugend auf
übten sie sich im Gebrauch der Waffen, im Kampfe mit wilden
Tieren. In Friedenszeiten war's vorzüglich die Jagd, welche
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
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135
Polen und der Provinz Posen, im Westen von den Provinzen
Brandenburg und Pommern begrenzt. Sie breitet sich auf
beiden Seiten des mächtigen Weichsetstromes aus und umfaßt
zwei Höhenländer, zwischen welchen das Flußthal der unteren
Weichsel liegt. Das östlich der Weichsel gelegene Höhenland
erhebt sich im Norden unmittelbar über das frische Haff in ziem-
lich steilen Anhöhen, den Trunzer Bergen, und zieht sich
in südlicher Richtung, längs der Nogat und Weichsel fortlaufend,
bis zum Drewenzthale hinab. Diese Landschaft besitzt zum
großen Teil fruchtbaren Boden, namentlich ist der südliche Teil,
das sogenannte Kul mer la n d, wegen seines vorzüglichen
Weizenbodens berühmt. — Das westlich der Weichsel belegene
Hügelland führt den Namen Pommerellen. Es erhebt sich
längs des westlichen Saumes der Danzig er Bucht in steilen
Anhöhen und Kuppen über die Ostsee, verflacht sich weiterhin
südlich immer mehr und zieht sich den Weichselstrom entlang bis
unweit der Brahemündung hin, während die Südgrenze in
sanften Abfällen längs des Netzethales bis zum Dragefluß geht.
Der nördliche Teil dieses Höhenlandes besteht aus unregel-
mäßigen, von Seen und Flußthälern vielfach durchfurchten Berg-
kuppen und erreicht seine höchste Erhebung in den Schöne-
berger Höhen mit dem 330 m hohen Turm berge. Es ist
eine an mannigfaltigen Naturschönheiten reiche Gebirgslandschaft,
welche in Westpreußen unter dem Namen kassu bisch e Sch weiz
bekannt ist. Hier im nördlichen Pommerellen lag das ehemalige
Herzogtum Kassuben, welches von einem slawischen Volks-
stamme, den Kassuben, bewohnt wurde. Gegenwärtig leben die
Nachkommen dieses alten Volksstammes noch zwischen der
Radaune, einem westpreußischen Flüßchen, und dem pommer-
schen Küstenflusse Leba. Sie gehören der katholischen Kirche
an; ihre Sprache ist der polnischen so verwandt, daß Kassuben
und Polen sich leicht verständigen können.
Im mittleren Teile des pommerellischen Höhenlandes liegt
die Tucheler Heflde, deren Ausdehnung auf 48 Quadratmeilen
geschätzt wird. Sie besteht zum größten Teile aus sandigem
Boden, der mit Kiefern bewachsen ist. Wo der Boden von Seen
und Flüssen durchschnitten wird, wechseln die Kiefern auch mit
Laubbäumen ab. Das Land ist zum Ackerbau wenig tauglich;
man baut hier nur Buchweizen, Hafer und Kartoffeln an.
Weideland flndet sich nur in unmittelbarer Nähe der Ge-
wässer vor.
Zwischen den Höhenländern auf beiden Seiten der Weichsel
zieht sich in einem tiefen Einschnitte das Flußthal dieses mäch-
tigen Stromes hin. Derselbe kommt von Süden her, von dem
hohen Karpathengebirge, und hat einen Weg von mehr als
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
271
Treten wir in den Wald ein, so begrüßen uns muntere
Stimmen. Die Grasmücke und Meise singen in den Büschen,
der Pirol und Häher in den Wipfeln; weit herüber schallt der
Ruf des Kuckucks, dazu blühen die Blumen so sorglos; selbst die
Schnecke kriecht ohne Dach durch Gras und Moos. Manche
zierliche Eidechse schlüpft über den grünen Rasen hin, auch wohl
einmal ein Haselmäuschen, das erschreckt zwischen zwei Wurzeln
verschwindet. Draußen brennt die Sonne. Aber laß sie nur
brennen! Im Laubwalde ist's kühl. Da stehen dicht bei ein-
ander mächtige, weit ausgebreitete Eichen; die Birke wiegt ihr
Haupt; Ahorn und Buche strecken ihre Zweige aus. Hoch in den-
selben schaukelt sich das Eichhörnchen. Und nur ein Sprung, ein
Pfeifen, und weg ist es. Nur die Blätter und Zweige schwanken
noch. In den Gründen glitzert das Wasser; an,demselben schwir-
ren über den Kräutern die Wasserjungfern. Überall im Laub-
walde ist frisches und fröhliches Leben. W-st-l.
319. Deutschlands Nadelhölzer.
Der häufigste Baum in unsern deutschen Nadelwäldern ist
die Fichte oder Rottanne, fälschlich in Norddeutschland Tanne
genannt. Der Harz und das Erzgebirge tragen fast nur Fichten-
wald. Im Schwarzwalde herrscht die stolze Tanne, auch Weiß-
oder Edeltanne genannt. In der norddeutschen Tiefebene findet
man meist die Kiefer oder Föhre, fälschlich meist Fichte ge-
nannt. Wenn man mit jemand von Fichten, Tannen und Kiefern
spricht, so wird man oft die Erfahrung machen, daß er diese
Namen ganz anders an jene Bäume vergiebt, als wir es thun,
so daß wir uns ohne Beschreibung nie sicher verständigen können.
Die Tanne (Edeltanne) hat breitgedrückte, oben glänzend dunkel-
grün, unten blaugrün aussehende Nadeln. An der Spitze haben
sie einen Einschnitt, wodurch jede Nadel zweispitzig endet. Die
Nadeln der Fichte (Rottanne) sind fast vierkantig, viel schmaler
als jene und enden in eine scharfe einfache Spitze. Bei beiden
Bäumen stehen sie einzeln. Bei der Tanne sind die Nadeln ent-
schieden nach zwei gegenüberliegenden Seiten gerichtet, während
sie bei der Fichte an jedem Triebe ringsum verteilt und aufwärts
gerichtet stehen. Jedoch reicht die Gestalt der Nadeln vollkommen
aus, beide Bäume zu unterscheiden. Noch wesentlicher ist von
beiden die Kiefer unterschieden, indem bei ihr stets zwei Nadeln
am Grunde durch eine häutige Scheide vereinigt beisammen stehen.
Alle Kiefernarten vereinigen stets mehrere Nadeln. Die Wey-
moutskiefer unserer Parkanlagen und die süddeutsche Zirbelkiefer
oder Arve haben je fünf Nadeln in einer Scheide beisammen
stehen.
166
von vielen Flüssen durchschnitten, von denen die Wolga, welche in
das kaspische Meer mündet, der bedeutendste, ja der größte Strom
in ganz Europa ist. Der Kaukasus zwischen dem schwarzen und dem
kaspischen Meere und der Ural sind die merkwürdigsten Gebirge, von
denen das letztere die Grenze zwischen Europa und Asien bildet. —
Nördlich über Petersburg hinaus kommt das Getreide nur noch in
wenigen Gegenden zur Reife. Im mittleren Teile Rußlands ist die
Luft gemäßigt und der Boden fruchtbar, fast wie in Deutschland. Im
südlichen Teile dagegen (Klein-Rußland) ist die Witterung so warm,
daß dort Tabak und Wein, ja sogar Südfrüchte gedeihen, wie sie in
Italien wachsen. Hier giebt es unabsehbare Steppen (hochliegende
grasreiche Landstriche), in denen nomadische Stämme (Hirtenvölker)
mit ihren Viehherden umherziehen.
Das große russische Reich ist von vielen verschiedenen Völker-
schaften bewohnt, die meist die russische Sprache reden und sich zur
griechischen Kirche bekennen.
Rußland hat zwei Hauptstädte: Moskau und Petersburg.
Moskau ist der Mittelpunkt des Landhandels und des russischen Ge-
werbfleißes, Petersburg am finnischen Meerbusen der Mittelpunkt des
Seehandels und die Residenzstadt des Kaisers. Nach Polack.
229. Die Erdkugel.
Die Erde ist keine Scheibe, wie es den Anschein hat, sondern
eine riesige Kugel, die frei im Welträume schwebt. Eine Kugel
muß sie sein, 1) weil ferne Gegenstände, wie Türme und Schifie,
zuerst mit den Spitzen und erst später beim Näherkommen mit
den untern Teilen erscheinen; 2) weil die Erde bei Mondfinster-
nissen einen runden Schatten wirst; 3) weil man rings um die
Erde reisen kann, wie man einen Kreidestrich um eine Kugel
zieht; nach 80 Tagen kann man jetzt wieder daheim sein. Manche
schütteln den Kops dazu und meinen, wenn die Erde eine Kugel
wäre, so müßten doch die Menschen unten auf der Seite ab-
fallen, wie reise Birnen. Es giebt aber bei der großen Erd-
kugel kein oben und kein unten; durch die Anziehungs- oder
Schwerkraft in ihrem Mittelpunkte zieht sie alle Teile der Ober-
fläche mit gleicher Kraft an, so daß man auf jedem Punkte die
Erde unter den Füßen und den Himmel über dem Haupte hat.
Eine Abbildung der Erde heißt Globus. Wenn man demselben
gleichsam die Haut abzieht und in zwei Hälften eben ausspannt,
so erhält man Planigloben.
Ihre Größe ist erstaunlich. Die Erdachse, d. h. eine
Linie durch den Mittelpunkt der Erde von einem Ende der Ober-
fiäche zum andern, beträgt fast 1720 Meilen. Der höchste Berg
der Erde ist aus ihrer Oberfläche noch nicht wie ein Sandkorn
aus einer Kegelkugel. Die Endpunkte der Erdachse heißen Nord-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Asien Petersburg Deutschland Italien Moskau Petersburg Moskau Petersburg Mondfinster-
173
Aber von Kapern«um, „die bis in den Himmel erhoben
war," von Chorazin und Betsaida, den Städten, in welchen die
„meisten seiner Thaten geschehen, und die sich doch nicht gebessert
hatten," ist keine Spur mehr zu finden, als wären sie „bis in
die Hölle hinunter gestoßen." Die Wälder- und Weingärten sind
von den Hügeln verschwunden; Palmen-, Feigen- und Oliven-
bäume stehen nur noch vereinzelt umher.
Von dem Südende des Sees Tiberias beginnt das Jordan-
thal, welches sich 25 Stunden weit bis zum toten Meere hin
absenkt. Zu beiden Seiten wird es von felsigen Kalkgebirgen
begleitet. Die hohen Wände des Thales drängen die Sonnen-
hitze in ihm zusammen und wehren den kühlenden Westwinden
den Zutritt. Das Wasser des Flusses wird trübe und geht in
rascher aber geräuschloser Strömung. Im Sommer ist der Fluß
seicht; aber im Frühling wächst er an Tiefe und reißender
Schnelle. Seine Ufer sind dicht mit Buschwerk besetzt, mit
Weiden, Pappeln, Schlingpflanzen, reiterhohem Schilfrohr. In
diesem Dickicht Hausen Vögel, Hasen, wilde Schweine, Schakale,
Luchse, Leoparden, vormals auch wohl Löwen. Der Jordan er-
gießt sich in das tote Meer. Im alten Testamente wird es
das Salzmeer genannt. Das Wasser hat einen schönen, grün-
lichen Schein und ist ziemlich klar, hat aber einen widerlichen,
salzigen Geschmack. Es hat eine außerordentliche Tragkraft, so
daß man sich, auch ohne schwimmen zu können, mit Leichtigkeit
auf der Oberfläche des Sees erhält. Die starke Ausdünstung
aus dem Meere macht, daß seine Salze, besonders in der Sommer-
zeit, an verschiedenen Teilen des Ufers sich ansetzen. Sand-
bänke, Inseln und Ufersteine sind mit einer Salzkruste über-
zogen. Jähe Kalksteinfelsen umschließen das Meer. Eine
drückende Gewitterschwüle liegt über dem toten Meere; mindestens
200 Pieter unter dem Meeresspiegel gelegen, von Felsenketten
fast rings umschlossen, ohne den Schatten einer Waldung, ohne
den Zutritt kühlender Winde ist dieser See sieben bis acht Mo-
nate lang den brennenden Strahlen einer unumwölkten Sonne
ausgesetzt. _ Kein Fisch laßt sich in seiner Flut entdecken. Kein
schiff, kein Wasfervogel durchrudert den See; keine Muschel
liegt am Gestade; kein Gebüsch, kein Gras begrünt die Ufer und
Felsen. Totenstille ruht auf der weiten Einöde; hier ist die
Einsamkeit des Friedhofes! — Nach Bw-r.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
270
steigende, gelbgrüne, längere Teil heißt der Staubweg, die
Öffnung oben die Narbe. — Wenn nun die Sonnenwärme den
Blütenstaub in den Staubbehältern gereift hat, dann springen
diese aus. Schüttelt der Wind, wäscht der Regen oder tragt
ein Insekt die gelben Stäubchen auf die klebrige Narbe, so
wachsen sie als weißer Schlauch bis in den Fruchtknoten hinunter.
Nun beginnt eine wichtige Veränderung in der Pflanze. In
dem Fruchtknoten befindet sich nämlich eine Samenknospe, und
diese bekommt durch das Hinzutreten des Blütenstaubes die Kraft
zu reifen. Der kleine Fruchtknoten wird nun immer dicker und
größer. Unterdes führt der Wind die weißen Blätter der Krone
hinweg, die Staubfäden verdorren, der grüne Kelch wird braun
und welk. Und wenn nach wenigen Tagen alle diese Teile ab-
gefallen sind, dann sieht man ganz deutlich, wie die Kirsche
immer größer wird. In dem Kern derselben ist der Same ent-
halten, welcher aus der Samenknospe entstanden ist. An der
reifen Kirsche ist nichts mehr von den Blütenteilen wahrzu-
nehmen. Oben an der Kirsche aber ist eine kleine Vertiefung
oder ein feines Körnchen; hier saß der Staubweg, ehe er ver-
dorrte und abfiel. Ähnlich, wie die Kirsche, wachsen die andern
Obstsorten; nur mit dem Unterschiede, daß bei vielen der Frucht-
knoten nicht in dem Kelche, sondern unter ihm sitzt. Daher
bemerkt man oben an dem reifen Apfel einige verdorrte Blättchen;
das sind die verdorrten Kelchblätter. Bernstein.
318. Der Laubwald.
Die Laubwälder bestehen aus laubtragenden Bäumen, z. B.
aus Eichen, Buchen, Birken, Ulmen. Unter und zwischen diesen
Bäumen stehen Gruppen von Sträuchern. Da breitet sich der
Schwarz- und der Weißdorn aus, die Brombeere rankt umher,
und der Haselstrauch mischt sich dazwischen. Unter den Sträuchern
blühen Blumen, summen Bienen und Hummeln. In den
Niederungen wächst Riedgras, und wo ein Wässerchen sich sam-
melt, da steht hohes Schilf. Wo der Wald dicht wird, da bilden
die Sträucher dunkele Gänge, in denen Pilze wuchern.
Ehedem bedeckten solche Wälder einen großen Teil unseres
deutschen Vaterlandes. Die mächtigen Stämme drängten sich an-
einander. Ihre Wurzeln umklammerten sich, so daß über ihnen
die Erde berstend aufsprang. Weil die Wälder große Strecken
des Landes dicht bedeckten, so war es zu der Zeit feuchter und
kälter im Lande, als es jetzt ist. Man suchte umsonst fruchtbare
Weinberge; der Pflug konnte seine Arbeit nur an wenigen
Stellen verrichten. Heute wechseln Wald, Feld und Wiese schön
miteinander ab. Darum können wir uns des Waldes freuen,
der jetzt auch lieblicher ist als ehedem die Waldwildnis.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
272
Aber neben diesen feineren Unterschieden fehlt jedem der drei
Bäume auch sonst der eigentümliche Charakter nicht. Von weitem
schon leuchtet uns eine Kiefernwand durch die lebhaft rotbraune
Rinde ihrer oberen Stammteile und Äste entgegen. Die Kiefer
wirft bis auf höchstens ein oberes Drittel ihres Stammes alle
ihre Zweige ab. Die Tanne ist das Bild einer kühnen, trotzigen
Kraft. Ihr silbergrauer Stamm fällt nach oben nur sehr langsam
ab und kommt daher der Walzenform am nächsten. Auch die
Tanne entledigt sich der unteren Äste. Die Fichte aber verhüllt
ihren graubraunen, nach oben stark „abfallenden Stamm mit
ihren reich benadelten, herabhängenden Ästen meist bis zum Boden
herab.
Den Übergang von den Nadel- zu den Laubhölzern bildet
die Lärche. Ihre nadelförmigen Blätter, welche zu 20—40 in
Büscheln zusammenstehen, fallen im Herbst ab und erneuern sich
im Frühjahr.
Den größten Nutzen zieht der Mensch aus dem Holze dieser
Bäume. Die langen, geraden Stämme geben ein vortreffliches
Bauholz, welches trotz seiner eigenen Leichtigkeit doch schwer trägt
und durch das in ihm befindliche Harz auch der Fäulnis gut
widersteht. Viele tausend Stämme werden jährlich in den Säge-
mühlen zu Brettern zerschnitten und von den Tischlern entweder
bei der Einrichtung der Häuser oder zu Möbeln verarbeitet. Als
Brennmaterial ist das Tannen-, Fichten- und Kiefernholz nicht
so wertvoll, weil es rasch wegflackert. Die Ast- und Wurzelstücke
werden zu Koblen gebrannt; auch wird aus ihnen Ruß und
Pech bereitet. Die harzigen Teile der Nadelbäume liefern Ter-
pentin , Kienöl und Teer. Aus den Nadeln der Kiefer bereitet
man die sogenannte Waldwolle zum Ausstopfen der Matratzen.
Nach Roßinäßler.
320. Das Obst.
Kirschen, Pflaumen, Äpfel, Birnen und Nüsse nennt
man mit einem Worte Obst. Kirsche und Pflaume bestehen
aus drei Teilen. Der äusserste, weiche Teil, den man
isst, heisst Fleisch; nimmt man das Fleisch ab, so sieht
man den mittleren Teil, gewöhnlich Kern genannt. Es
ist aber der eigentliche Kern nicht, sondern nur die Schale
desselben. Erst wenn man diese aufbricht, gewahrt man
den Kern. Weil nun die Schale, die den Kern enthält, so
hart ist wie ein Stein, so nennt man dieses Obst, nämlich
Pflaumen und Kirschen, Steinobst. Am Steinobst sieht man
nichts mehr vom Kelch und den Staubgefäßen; sie fielen
ab, als aus dem Fruchtknoten die Frucht hervorging,
Äpfel und Birnen haben auch äusserlich Fleisch, die
Kerne im Innern aber haben keine steinharte Schale, sondern
199
schon vor der Böttcherwoche im Großhandel abgemacht werden. Ans die
Böttcherwoche folgt, durch Läuten der Ratsglocke angezeigt, die Meßwoche,
die, ans gleiche Weise geschlossen, der Zahlwoche weicht. In ihr beginnt
zu Ostern die Buchhändlermesse, und zwar, nachdem alle übrigen Geschäfte
ihr Ende erreicht haben. Leipzig hat allein über 250 Verlags-, Com-
missions- und Sortimentsbuchhandlungen, außerdem noch viele große Buch-
druckereien, große Buchbindereien und andere zur Herstellung und Ans-
schmückung der Bücher erforderliche Anstalten. — Oster- und Michaelismesse
sind Hauptmessen; unbedeutend dagegen ist die von Friedrich dem Sanft-
mütigen gestiftete Neujahrsmesse. Nach Thomas.
19. Das Erzgebirge.
Das Erzgebirge umfaßt den größten und volkreichsten Theil des
Königreichs Sachsens. Dort erheben sich die meisten und höchsten Berge
des Landes; dort sind die Quellen der größeren Flüsse, mit Ausnahme der
Elbe; dort ist das Vaterland des sächsischen Bergbaues, des Klöppelwesens,
zum Theil auch der Baum- und Schafwollenweberei und der Holzwaaren-
arbeiten. Während man oben klöppelt, spinnt, webt u. s. w., wird unter
der Erde geklettert, gehämmert, gekarrt u. s. w.
Vom Meißner und Leipziger Kreise steigt das Land allmählich an,
erhebt sich wellenförmig, in stetem Wechsel von Berg und Thal, bis zu
den höchsten Punkten an der böhmischen Grenze. Es ist reich an Natur-
schönheiten aller Art, aber auch an Gegenden, wo nur düstere Wälder und
kahle Bergrücken dem Auge sich darstellen, wo kein Singvogel nistet und
nur selten eine Biene summt, wo keine Rebe prangt, selten Korn gedeiht
und gewiß Unzählige sterben, die nie eine Pfirsiche oder Weintraube ge-
sehen, geschweige denn gekostet haben. Ausgedehnte Waldungen bedecken be-
sonders die höheren Gegenden und versorgen einen großen Theil des Nieder-
lande mit Holz. Auch an Torf und Steinkohlen ist kein Mangel. Die
wellenförmige Gestalt und die felsige Beschaffenheit des Bodens erschweren
Feld- und Gartenbau: das rauhe Klima vereitelt in den höchsten Gegenden
nicht selten die größten Anstrengungen des Landmannes. Der beste Segen
der Felder sind Hafer, Lein und Kartoffeln. Letztere vertreten meisteutheils
die Stelle des Brotes. Sie geben dem Armen, oft nur mit Salz, seltener
mit Butter oder Leinöl, sein Morgen-, Mittag- und Abendbrot. Gar oft
zählt man sie den Kindern wie Leckerbissen zu; und sich daran satt essen
zu können, ist mancher Familie eine wahre Erquickung. Ohne Getreide-
zufuhr aus den anstoßenden Landschaften würde der arme Erzgebirger oft
hungern müssen.
Der Erzgebirger ist zufrieden mit wenigem, dabei treuherzig im Um-
gänge. Ganz besonders eigen ist ihm der Fleiß und die Sorge für den
Erwerb, zu dem ihn die Natur zwingt; denn fast jede Gabe läßt sie nur
mit Mühe oder Gefahr sich abgewinnen. Halbe Stunden weit trägt der
Erzgebirger in Körben guten Boden auf nackte Felsen. Bergabhänge be-
pflügt er, die der Bewohner der Ebene kaum erklettern kann. Mühsamer
wird nirgends der Landbau betrieben, und frühzeitiger wohl nirgends die
Jugend zur Arbeit angehalten als im Erzgebirge. Mit dem sechsten Jahre
schon hilft das Kind verdienen, in der Klöppelstube, wie am Spinnrocken
und bei der Hüttenarbeit. — Eigen ist ferner dem Erzgebirger, gleich dem
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Thomas
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die dem Harze treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto
mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blau-
beeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten
des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten
Punkten stehen Roßkastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg findet
man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur
die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche," deren
rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, dem
Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Hohe von 900 Meter schwindet
am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig
geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige
Alpenkrüuter fühlen sich aus dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater
Brocken wohl.
Im Thierreiche sind die Vogel am zahlreichsten vertreten, und der
Spottvogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise,
der Zeisig, der Staar, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche
Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen
Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe;
auch wilde Katzen finden sich noch hin und wieder. Von Hausthieren sind
im Harz Ziegen und Schafe, mehr noch Schweine, besonders aber Rind-
vieh zu nennen.
Die größten Reichtümer des Harzes aber bestehen in Metallen,
welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden,
in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden: Silber, Eisen, Kupfer,
Blei, Zink, Schwefel, Vitriol ist reichlich vorhanden. Silber gewinnt man
noch 46 000 Mark jährlich, Eisen 220 000 Zentner, Kupfer 17 000 Zentner.
Die bedeutendste Silbergrube ist bei Andreasb erg in der Berghauptmann-
schaft Clausthal. Trotzdem werden die Bergleute und das Volk des Ge-
birges nicht reich. Die Bergwerke gehören den Regierungen von Preußen,
Brannschweig und Anhalt oder reichen Privatleuten. Wer mit eigenen
Händen Erzadcrn sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Blühe und nicht
den Ertrag. Doch freut den Harzer die gute Ausbeute, als wäre sic sein;
denn er ist arm, aber zufrieden, und der Zufriedene ist am Ende doch der
Reichste.
Andere Beschäftigungen der Harzbewohner neben dem Bergbau sind
das Beerenlesen, das Holzhanen, die Kohlenbrennerei und die Vogelstellerei.
Die Beerenleser suchen sich die gelichteten Stellen des Waldes auf, wo sic
Erd- und Himbeeren in Menge finden, die sie dann zum Verkauf aus-
tragen. — Die Vogelsteller verfolgen die armen Vögel mit Leimruten,
Vogelherden und Schlingen. Der Vogelherd besteht aus Netzen, die man
in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von
zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden
Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach
einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen
Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben.
Kühner.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]